Familie in Zeiten der Corona Teil 2 – Social Distancing und das große Fressen

Familie in Zeiten der Corona Teil 2 – Social Distancing und das große Fressen

Es ist schon eine merkwürdige Situation im Moment. Die ganze Familie ist zuhause  „eingesperrt“. Der Mann und ich gehen nicht zur Arbeit und die Jungs nicht zur Schule. Wir können weder Ausflüge machen, noch auswärts essen gehen. Wir können nicht unsere Familie besuchen oder uns mit Freunden treffen.

Wir sind einfach nur unter uns.

Ok, Ausflüge oder Restaurantbesuche waren aufgrund unseres recht schmalen Budgets auch sonst eher die Ausnahme, daher vermisse ich diese jetzt auch nicht wirklich. Unsere Familien wohnen weit weg und wir sehen sie für gewöhnlich nur ein- bis zweimal im Jahr, auch das ist also jetzt für uns keine große Umstellung. Aber wisst Ihr, was mir im Moment wirklich fehlt? Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals sagen würde. Aber, was mir momentan am meisten fehlt, ist unsere Alltagsroutine, unsere Jobs, die Termine mit den Kindern; einfach unser normaler Familienwahnsinn, der jetzt so durcheinander geraten ist.

Und das Meer fehlt mir. In den Osterferien wollten wir an die Küste fahren. Wir wollten am Strand spazieren gehen, Krabbenbrötchen essen und knöcheltief durchs Watt waten. Ich werde das Meer wahrscheinlich dieses Jahr nicht mehr sehen. Darüber bin ich wirklich sehr traurig.

Natürlich weiß ich auch, dass wir noch großes Glück haben, weil wir einen eigenen Garten haben. Also hängen wir nicht nur in der Bude herum, sondern können uns auch draußen aufhalten ohne einen Spaziergang zu machen. Außerdem bietet der Garten zu dieser Jahreszeit eine Menge an Beschäftigungsmöglichkeiten. Gemüse anpflanzen zum Beispiel.

Ansonsten passiert hier momentan nicht viel. Wir „social distancen“ hier so rum, schlafen – im Vergleich zu sonst – recht lange und essen dreimal am Tag. Ist das bei Euch auch so krass? Wahrscheinlich essen wir gar nicht mehr als sonst. Es kommt mir bestimmt nur so viel vor, weil wir es nicht gewohnt sind, zu jeder Mahlzeit zusammen zu sein. Und wenn nicht wie jeder morgens mit einer Brotbox das Haus verlässt, fällt das schon auf. Der Kühlschrank wird auf jeden Fall schneller leer als sonst.

Mit dem Homeschooling haben wir uns jetzt immerhin halbwegs „eingegroovt“. Zwischen 9 und 12 Uhr werden die Aufgaben aus der Schul-Cloud bearbeitet. Je nach Umfang schaffen wir pro Kind zwei bis drei Fächer am Tag.

Ich versuche alles positiv zu sehen und auch den Kindern zu vermitteln, dass all das hier vorbei gehen wird.

Allerdings gibt es auch Tage, an denen fehlt mir meine sonst so unerschütterliche Zuversicht. Und dann mache ich mir Sorgen. Weniger um mich, eher um Familienangehörige, die schon älter oder Freunde, die chronisch krank sind. Ich hoffe wirklich, dass diese Pandemie in sehr naher Zukunft ein Ende findet.

Liebe Grüße und bleibt alle gesund!

Eure Barbara

 

 

 

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