Ich bin gestern im Netz über eine tolle Aktion gestolpert, die ich sehr gerne unterstützen möchte. Die liebe Mira Mondstein von Familymag ruft dazu auf, eine Lanze für unsere Hebammen zu brechen.
Der Beruf der Hebamme ist wahrlich eine Berufung. Einer werdenden Mutter bei der Geburt beizustehen, sie zu unterstützen und gemeinsam mit ihr einen kleinen Menschen auf die Welt zu begleiten. Die Mutter auch vor und nach der Geburt zu betreuen und ihr mit Rat und Tat zur Seite zu stehen wenn sie Fragen zur Ernährung und Pflege ihres Babys hat oder sich vielleicht auch erst mal ein bisschen verloren in ihrer neuen Rolle als Mutter fühlt. Zuhören, trösten, Aufmuntern und manchmal einfach da sein. All das leistet eine Hebamme.
Wie Ihr sicher mitbekommen habt, haben genau diese seit einiger Zeit in Deutschland keinen leichten Stand mehr. Hebammen wurden schon lange unangemessen bezahlt, trotz der immensen Verantwortung, die sie tragen.
Im Jahr 2007 kam es zu einer Gesetzesänderung, die festlegte, dass freiberufliche Gerburtshelferinnen sich fortan als Selbständige krankenversichern mussten. Hinzu kam, dass die Prämien für die Berufshaftpflichtversicherung enorm anstiegen. An den Vergütungssätzen für die Frauen änderte sich jedoch nichts. Dies hatte fatale Folgen.
Immer mehr Hebammen können es sich schlichtweg nicht mehr leisten in ihrem Beruf zu arbeiten. Was das langfristig bedeutet, mag man sich gar nicht ausmalen:
Kreißsääle ohne Hebammen, Geburten nach Schema F, betreut von anonymem Klinikpersonal.
Ich hätte meine Hebammen bei beiden Kindern auf keinen Fall missen wollen!
Wenn Ihr das genau so seht und mithelfen möchtet, die Situation für unsere Hebammen zu verbessern, braucht Ihr einfach nur einen Brief zu schreiben.
Schreibt Eure Erfahrungen, Klagen, Wutbriefe, Danksagungen in Handschrift auf ein DIN A4 Blatt (gerne auch mit selbst gemalten Bildern versehen) und schickt diesen an:
Familymag-Media, Bartholomäusstr. 51a, 48231 Einen.
Die Briefe werden dort gesammelt und zur größten Schriftrolle / dem längsten Brief der Welt zusammen geklebt. Am 15. September wird das Komitee der Guinness-Weltrekorde prüfen, ob wir es geschafft haben. Diese Schriftrolle wird dann an das Bundeskanzleramt geschickt, damit sich dort endlich mal etwas bewegt was den Hebammen langfristig weiterhilft.
Also helft alle mit! Jeder Brief zählt! 🙂
Und hier findet Ihr alle Hintergrundinfos zur Aktion „Ein Weltrekord für Hebammen – Der längste Brief der Welt“
Das ist wirklich eine tolle Sache! Wir hatten eine Beleghebamme, die 18 Stunden (mit kleinen Unterbrechungen) an meiner Seite war und uns auch danach noch super betreut hat. Ich war unendlich dankbar, dass ich sie hatte.
Das war 2010, als dann auch die Prämien der Haftpflichtversicherungen für Hebammen immens gestiegen sind. Unsere war froh, dass sie nur noch 1 Jahr bis zur Rente hatte.
Das ist doch wirklich eine traurige Entwicklung. Ich persönlich kenne niemanden, der sich eine Geburt ohne Hebamme vorstellen kann und mag. Ich hoffe sehr, dass die Aktion etwas bewirken kann.