Wenn aus Paaren Eltern werden…

Wenn aus Paaren Eltern werden…

Der Superheld und ich waren etwa sechs Jahre ein Paar bevor wir uns dazu entschlossen zu heiraten und eine eigene Familie zu gründen. Natürlich hatten wir eine reichlich romantische Vorstellung davon wie das Zusammenleben mit kleineren Versionen von uns im Haus wohl sein würde. 😉 Wir malten uns aus wie wir gemeinsam mit unseren Kindern kuscheln, spielen und Spaß haben würden und ich konnte meinen Mann nur schwer davon abhalten beim ersten Ultraschall, das uns die Ankunft eines Stammhalters verhieß, gleich los zu stürmen um eine Autorennbahn zu kaufen. 😂

Das mit der Elternschaft würde sich in keinster Weise auf unsere Partnerschaft auswirken, dessen waren wir uns sicher. Wir würden die Kinder großziehen und trotzdem noch Zeit finden mal ins Kino oder alleine essen zu gehen.

Natürlich ahnten wir insgeheim damals schon, dass wir absolut keinen Schimmer hatten was mit dem ersten Kind auf uns zukommen würde. Wir hatten einfach keine Ahnung! Unsere Familien wohnen beide ewig weit entfernt und unsere Freunde hatten größtenteils noch keine eigenen Kinder und dementsprechend auch wenig Ambitionen sich um die Ableger anderer zu kümmern. Mitten in der Großstadt mit zwei Kindern aber ohne Netzwerk ist das mit dem „Paar-Zeitmanagement“ doch eher schwierig. Das fanden auch wir schnell heraus.

Also kam es wie es kommen musste.

Wir wurden regelrecht von unserer Elternrolle „überrollt“. Alles drehte sich plötzlich nur noch um unser Baby. Vor allem ich entwickelte binnen kürzester Zeit einen extremen Tunnelblick. Ich sah nur noch das Baby und kümmerte mich. Meine eigenen Bedürfnisse rückten schlagartig in den Hintergrund,  die meines Mannes ebenso.

Schnell war klar: wenn wir das zusammen schaffen wollten, musste irgendwo in unserem Familienalltag auch noch Zeit für uns als Paar bleiben. Wir waren nämlich binnen kürzester Zeit zu Mama- und Papatier mutiert.

Ich würde Euch jetzt gerne erzählen, dass es besser wurde je größer unsere Kinder wurden. Aber wirklich viel hat sich in den Jahren unserer Elternschaft nicht geändert. Oft haben wir nicht mal den Abend für uns weil mal wieder ein Kind nicht schlafen kann, noch irgendetwas wichtiges erzählen muss oder kränkelt.

Im Schnitt schaffen wir es einen Abend im Jahr für uns freizukämpfen. Es ist halt auch immer eine Geldfrage ob man sich gerade einen Abend Ausgehen plus Babysitter leisten kann. Meist ist das einfach nicht drin. Mit viel Glück springen Freunde oder Verwandte mal gratis ein. Dann gehen wir ins Kino, Essen oder besuchen ein Konzert. Ich weiß, für den einen oder anderen mag das echt nach verdammt wenig klingen, aber dieser eine Abend ist wirklich Gold wert.

Meist „caste“ ich schon Monate vor dem Termin potentielle Babysitter, damit dann an besagtem Tag auch ja nichts schief gehen kann.

Wie sieht das denn bei Euch aus? Findet Ihr Euch noch manchmal zwischen Wäschebergen, Terminen und dem alltäglichen Familientrubel?

Ich freue mich über Euer Feedback.

 

Dieser Text ist ebenfalls erschienen auf Eltern.

 

 

 

 

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